Angelegt im Jahr 1914 als Militärflugplatz für die ersten Fliegertruppen. Nutzung als Rasenplatz.

Nach den Bestimmungen des Versailler Vertrages war es Deutschland verboten eine eigene Luftwaffe zu besitzen. Aus diesem Grunde wurde der Flugplatz Nohra in den Jahren 1919 – 1921 unter Aufsicht alliierter Militärs unbrauchbar gemacht. Die verbliebenen Gebäude riss man ab.

Ab 1921 teilweise Wiederaufnahme des Flugbetriebes durch die neuen Nutzer Heimatschule Mitteldeutschland und Ingenieurschule Weimar. Diese dienten zum Teil als Tarnung. Die Reichswehr begann schon 1920 damit, wieder Piloten für Fliegerverbände auszubilden. Die dazu nötigen Anlagen wurden mit Tarnnamen versehen.  Ab 1926 erfolgte der Bau einer Betonpiste für Starts und Landungen. Das Projekt, Ende der 20er Jahre einen Zeppelinflughafen zu errichten, verwarfen die verantwortlichen Stellen aus Kostengründen wieder.  


Heimatschule Nohra

1933 

Nutzung der Heimatschule als „Schutzhaftlager“ für Regimegegner vom 3.3 1933 bis 8.5. 1933.

Dieses erste KZ in Deutschland wurde durch die SA bewacht. Im Schnitt war das Lager mit 200 Häftlingen belegt. Nachdem seitens offizieller Stellen Bedarf am Flugplatz angemeldet wurden, erfolgte die Schließung des Lagers.

Anschließend Um- und Neubau im Bereich der Flughallen. Als neue Nutzung sollte der Flugplatz Hauptübungsstelle für Thüringen werden.

1935

 Nohra wird Ausbildungsstätte des deutschen Luftsportverbandes. Dahinter verbirgt sich die noch getarnte Luftwaffe. Diese hat enormen Bedarf an Piloten.

Nach der offiziellen Enttarnung der Luftwaffe am 1.März 1935 wird aus dem Flugplatz der „Fliegerhorst Weimar-Nohra“.

1937

Bau und Fertigstellung der Kasernenanlage im Wald.

Anschließend Nutzung des Standortes vorwiegend für Ausbildungszwecke. Allerdings werden während des Krieges auch Einheiten zur Auffrischung hierher verlegt. Siehe dazu Einheiten.

1944 – 1945

 Nach Eroberung der Lufthoheit über Deutschland sind die Flugplätze der Luftwaffe ein bevorzugtes Ziel der Alliierten. Auch der Fliegerhorst Nohra wird mehrfach angegriffen und dabei Flugzeuge und Gebäude zerstört.

1945

Am 11. April sprengt eine hastig zusammengestellte Truppe aus dem Fliegerhorst die Autobahnbrücke bei Nohra, um die Amerikaner aufzuhalten. Diese stellen ihre Panzer in einer Reihe auf und schießen das gegenüberliegende Waldstück zusammen. Dort hatten sich die Luftwaffensoldaten eingegraben. Alle 19 Mann kommen dabei um. Ihr Grab befindet sich in besagtem Waldstück an der Autobahn.

11.April 1945

Die 9. Airforce der US-Armee übernimmt den Flugplatz. Sie stationiert eine Einheit zur Luftraumüberwachung. Neubau der zerstörten Hallen und Gebäude durch das 825th Flugplatzbaubataillon.
Nutzung des Platzes vom 13.April bis 5.Juli 1945. 
Weitere Einheiten: HQ IX Fighter Command, 153th Liason Squadron (Verbindungsfliege
r)

Die Amerikaner nutzen den Flugplatz zum Ausfliegen von Buchenwaldhäftlingen. Ausserdem landen mehrmals Vertreter der internationalen Presse und Kongressabgeordnete sowie Senatoren in Nohra. Sie wurden zur
Besichtigung des KZ Buchenwald eingeflogen.


Am 8.Mai 1945 landet ein Düsenjäger Me-262 und eine Ju88 in Nohra. Ihre Insassen sind auf der Flucht vor den Russen.

Juli 1945

Nutzung durch die Rote Armee
Abriss aller Hallen und Verbringung in die Sowjetunion. Einige Dienstgebäude aus den 30er Jahren blieben allerdings bis 1992 erhalten.

1947  

Nochmaliger Wiederaufbau des Flugplatzes und Nutzung durch die rote Armee.

1956 – 1992 

Sowjetischer Flugplatz

 
Der Flugplatz 1991

Stationierte Flugzeuge: Zuerst Jak-12 Kampfflugzeuge, anschließend Mi-1/Mi-2 Hubschrauber
ab 1969: Mi-8
ab 1979: Mi-8 (Kampfhubschrauber) & Mi-24


ab 1982: Aufklärungsdrohnen
Flugdiensttage 1986-1992: Mo./Mi./Fr

 

Bautätigkeit

50er Jahre: Neubau von Wohnblöcken nördlich der Zufahrt „Alte Wache“.
Bau der ersten Flugleitstelle und 16 Stellplätze (Beton) für Hubschrauber

70er Jahre: Erweiterung des Flugplatzgeländes, kleine Wartungshalle für Hubschrauber errichtet, 14 zusätzliche Stellplätze für Hubschrauber

1978/79 neue Flugleitstelle (3 gesch., Aussentreppe), drei Staffelgebäude, weitere Unterkunftsbauten, Schule, Sporthalle – Plattenbauten von dt.Firmen errichtet.
1979/1980: 60 zusätzliche Hubschrauberstellplätze, Bau der Startbahn sowie der 720qm großen Wartungshalle inkl. Funktionsräumen und Heizhaus, weitere 18 Hubschrauberstellplätze in der N/O-Ecke (Ulla Festwiese)
1987: Erweiterung des Tank- und Munitionslagers
1992: Bei Truppenabzug Demontage von Fertigteilen zur Weiterverwendung in Russland.


Das letzte erhaltene Gebäude auf dem Flugplatz: Der Hangar