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Thüringer Allgemeine Weimar 12.4.2005

Denkmal für ganz Thüringen

Heute vor genau 60 Jahren rollten die ersten amerikanischen Soldaten auf den Weimarer Markt. Gestern Nachmittag wurde dafür ein Denkmal eingeweiht.

WEIMAR. "Im Gedenken an die US-Soldaten, die Thüringen im April 1945 von nationalsozialistischer Diktatur befreiten." So steht es in Buchstaben aus gebürstetem Edelstahl an die Muschelkalk-Blöcke geschrieben. Das Denkmal am Fuße der Sibeliusstraße, dort wo Stadtring und Schwanseestraße einander kreuzen, ist eines für Amerikaner und für Thüringen. Immerhin 60 Jahre dauerte es, bis Weimar nicht nur in Archiven an jene erinnert, die damals ihr Leben riskierten und verloren.Auf ausdrücklichen Wunsch der Thüringer Staatskanzlei widmete Oberbürgermeister Volkhardt Germer in Gegenwart von US-Konsulin Eleanor Fox das Denkmal den Befreiern in ganz Thüringen. "Es ist einmalig und in seiner Art das einzige in ganz Thüringen", anerkannte dann auch Eric Reilinger, ein Veteran der 80. Infanteriedivision. "Es macht keinen Unterschied zwischen den Einheiten und erinnerte: In jenen letzten Kriegstagen schickten die Nazis unerfahrene Hitlerjungen in den Kampf und auch wir waren junge Männer und längst keine Berufssoldaten." Reilinger dankte ausdrücklich Hans Stadelmann. Denn er war es, der beharrlich an dem Denkmal festhielt. Seit 1998 war er an Gedenkorten in Weimar und sechs weiteren Orten der Umgebung beteiligt.Für Oberbürgermeister Volkhardt Germer ist Stadelmanns Engagement auch Beleg dafür, dass dieses Denkmal von der Bürgerschaft getragen wird. "Es gibt keine Gande der späten Geburt", sagte das Stadtoberhaupt. Wenn sich Weimar stolz auf die großen Dichter berufe, müsse die Stadt auch die Verantwortung für die Schrecken tragen, die vor 60 Jahren von deutschem Boden ausgingen. Das Denkmal sorge dafür, dass die Erinnerung nicht verblasst.Die Finanzierung erfolgte zum Teil aus Spenden, die Hans Stadelmann zusammengetragen hat. Die Stadt brachte Eigenleistungen durch das Bau- und Grünflächenamt und will nun auch die Grünanlage weiter gestalten. Die größte Summe steuerte die Sparkasse Mittelthüringen bei. Weitere Sponsoren waren die beteiligten Firmem Ihle Landschaftsarchitekten Weimar, die Lindenlaub GmbH Weimar-Legefeld, Finne Naturstein Roob GmbH &Co.KG aus Hardisleben, Trend Schrift & Werbung aus Weimar, Visio-Glas GmbH aus Ilmenau und Firma Glas Köhler aus Weimar.Der Aufstellungsort des Denkmals ist übrigens nicht zufällig gewählt. Denn die amerikanischen Truppen kamen über die Schwanseestraße in die Stadt.Für die Überraschung sorgte gestern Helen Patton-Plusczyk, die Enkelin des legendären Generals Patton. Sie gab an die Anwesenden die Abschiedsworte ihres Großvaters an seine Soldaten weiter, der kurz nach seinem Ausscheiden aus der Armee 1945 starb: "Ihr seid in Blut und Feuer getauft und wurdet darin zu Stahl." Von Michael BAAR