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Trip 2005


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Osterländer Volkszeitung 15.4.2005

Altenburger Land

Applaus für die Veteranen

Altenburg (OVZ). Erinnerung - das Schlagwort dieser Tage. Erinnerung an einen schrecklichen Krieg voller Leid und deutscher Gräueltaten. Aber auch Erinnerung an das Ende dieses Krieges vor 60 Jahren.

Gestern wurde auf dem Flughafen Altenburg-Nobitz, der den Amerikanern am Ende des Zweiten Weltkriegs für kurze Zeit als Armee-Flugplatz diente, ein Gedenkstein eingeweiht. Er erinnert an die Soldaten der 6. US-Panzerdivision und der 76. US-Infanteriedivision, die 1945 bei der Befreiung des Altenburger Landes dabei waren. Zu diesem Anlass waren ganz besondere Gäste nach Altenburg gekommen: amerikanische Kriegsveteranen aus den beiden Divisionen sowie weiteren Truppenteilen, die in Thüringen für das Ende der Nazi-Diktatur gesorgt hatten.

In ihrer Rede sprach Vize-Landrätin Christine Gräfe (CDU) ebenfalls von Erinnerung. Diese sei für "uns Deutsche moralische Verpflichtung" und gehöre zur nationalen Identität. Es seien nur noch wenige, die sich an die Geschehnisse von damals erinnern können. "Wir müssen die deutsche Geschichte aufarbeiten und davon lernen", sagte sie und betonte: "Das sind wir den Opfern und ihren Angehörigen schuldig."

Vor zwei Jahren, als amerikanische Veteranen erstmals nach Kriegsende das Altenburger Land besuchten, war der Gedanke entstanden, so berichtet Gräfe, den Gedenkstein dann zu enthüllen, wenn sich der Tag zum 60. Mal jährt, "an dem das dunkelste Kapitel der deutschen Geschichte endete".

Auf ihrem Weg nach Osten hatten die Amerikaner im April auch das KZ Buchenwald befreit. Am 15. April, so Gräfe, kapitulierte der Bürgermeister von Altenburg. Auch in Schmölln und Lucka war die US-Armee am Sturz der Nazis maßgeblich beteiligt. "Die Einwohner begrüßten die Amerikaner mit Applaus", erinnerte Gräfe an den Einmarsch der US-Truppen in diesen Städten.

Ted Scheer aus Oregon war damals mit der 76. Infanteriedivision nach Deutschland gekommen. Gestern war er bei der Enthüllung des Gedenksteines dabei und richtete sichtlich gerührt einige Worte an die Anwesenden, sprach auch von den Soldaten, "die heute nicht hier sein können", und sagte: "Wir beten, dass so etwas nie wieder passiert."

Heide Lang