Veterans
Trip 2005


Press

Ostthüringer Zeitung Schmölln 13.4.2005

Heute vor 60 Jahren sind die Amerikaner einmarschiert

Kampflose Übergabe von Schmölln - morgen Kriegsveteranen zu Gast   Von OTZ-Redakteurin Ulrike Grötsch Schmölln. Heute vor 60 Jahren, am 13. April 1945, wurde die Stadt Schmölln durch US-amerikanische Truppen vom Nationalsozialismus befreit. Für die Einwohner der Stadt Schmölln war damit der Zweite Weltkrieg beendet.

Der Gedenkstein im Schmöllner Stadtpark erinnert an den Einmarsch der Amerikaner, die von Schloßig kommend in die Stadt einmarschierten. Zeitzeugen erinnern sich, dass etwa 13 Uhr in Schmölln die Sirene erklang - Feindalarm. Kurz danach waren die Amerikaner bereits in der Stadt. Auf der heutigen B 7 entlang, über die Ronneburger Straße, marschierten sie ein. Dr. Staude und Pfarrer Wolf waren den Amerikanern mit einer weißen Fahne entgegen gegangen und übergaben die Stadt kampflos. Dr. Staude wurde dann auch der erste Bürgermeister der Nachkriegszeit.

Am morgigen Donnerstag werden zwölf amerikanische Kriegsveteranen dem Landkreis Altenburger Land einen Besuch abstatten. Denn in weite Teile des Landkreises marschierten die US-Truppen erst am 14. April ein. In Meuselwitz wird ihre Rundreise anlässlich des 60. Jahrestages der Befreiung vom Hitlerfaschismus beginnen.

Nächste Station ist der Flugplatz Nobitz. Dort wird in der Nähe des Terminals ein Gedenkstein eingeweiht. Die Vizelandrätin Christine Gräfe (CDU) wird die Gedenkrede halten. Blumen werden niedergelegt. Im Anschluss daran werden die Kriegsveteranen, von denen einige bereits im April 2003, also 58 Jahre nach dem Einmarsch der Amerikaner in Schmölln und damit zum ersten Mal in Friedenszeiten in Schmölln weilten, den Gedenkstein im Stadtpark der Knopfstadt besuchen.

Ostthüringer Zeitung Altenburg 15.04.05

SERGEANT FRANK BRISCOE spielt das Traditionsstück "Taps" auf der Trompe zur Einweihung des Gedenksteins am Flugplatz Nobitz anlässlich des 60. Jahrestages der Befreiung der Gemeinde.

Ostthüringer Zeitung Schmölln 15.04.05

Hautnah erlebt

Von Ulrike Grötsch
Von Jahr zu Jahr werden es immer weniger Menschen, die als Erwachsene jene Zeit der Beendigung des Zweiten Weltkrieges erlebt haben, also Zeitzeugen sind.

Die damals jungen Soldaten im Alter von 20 Jahren sind heute hochbetagt und haben das achtzigste Lebensjahr erreicht. Einige unter den Veteranen, die gestern im Altenburger Land anlässlich des 60. Jahrestages der Befreiung vom Hitlerfaschismus weilten, waren gar über 90 Jahre alt. Selbst jene Großeltern, die heute ihren Enkeln noch etwas aus ihren Kindheitserinnerungen zu jenen historischen Ereignissen aus jener Zeit mitteilen können, sind über die Siebzig.

In den Geschichtsbüchern der Schüler steht zum Teil nicht viel darüber geschrieben. Deshalb ist es um so wichtiger, dass Gedenksteine auch im Altenburger Land an jene Zeiten erinnern, die den Schlusstrich unter eines der dunkelsten Kapiteln deutscher Geschichte zogen. Es stimmt hoffnungsvoll, dass sich junge Leute wie die Schmöllner Regelschüler die Zeit gestern nahmen, mit den Kriegsveteranen zu sprechen.