Pressemeldung Thüringische Landeszeitung vom 4.10.2003

THÜRINGEN ANGEKLICKT

Besprechungsstelle am Goetheplatz

www.sender-weimar.de
Virtuelles Rundfunkmuseum erinnert an die Thüringer Radiogeschichte

Von Karsten Heuke

(tlz) Die Computer-Mouse ersetzt auch Klebestreifen und Schere, denn
diese Utensilien waren früher das Handwerkszeug des Reporters. Beim Radio
hat die Digitaltechnik für entscheidende Veränderungen gesorgt. Wie es vor
rund zehn Jahren aussah, das zeigt www.sender-weimar.de in einem
Onlinemuseum.
Ein Fotorundgang bebildert die Räumlichkeiten des Senders Weimar. Drei
Etagen können erkundet werden, dabei dienen Grundrisse als praktische
Orientierung. Viele Räume sind im heutigen, ungenutzten Zustand abgebildet.
Aber auch einige historische Aufnahmen sind vertreten. Ein Technikraum aus
den 50er Jahren oder auch ein Schnittplatz aus den 60ern ist zu sehen.
Massiv und schwer war die Technik von damals: Bastler erfreuen sich an
den Detailbildern, sei es der Tongenerator H17 oder die "Neumann-Flasche".
Die "Flasche" ist ein Standmikrofon, das Betrachter vermutlich noch von
Schwarzweißbildern her kennen.
Viele interessante Details wurden auf der Website zusammen getragen.
Eine Skizze zeigt den Aufbau eines Übertragungswagens. Auch ein Barkas
B1000 ist zu sehen. Und auf Schwarzweißbildern sind Techniker und Reporter
im Einsatz festgehalten. Auch der bekannte Sportkommentator Heinz-Florian
Oertel ist bei der Arbeit zu sehen. Wohl wegen des besseren Überblicks
sitzt der Radiomann auf einem Autodach.
Chronologische Fakten hält die Rubrik "Geschichte" vor. Der erste Eintrag
verweist auf den 24. Januar 1925. Am Goetheplatz wurde damals die erste
Übertragungsstelle für Wort- und Konzertsendungen eingerichtet. Der Begriff
Studio war damals noch nicht in Mode, die Einrichtung im Telegrafenamt
wurde damals Besprechungsstelle" genannt. Die Zeit des Landessenders
Weimar", dem die Website in der Hauptsache gewidmet ist, beginnt im
Dezember 1946.