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Vor
genau acht Jahrzehnten bahnte sich erstmals eine Weimarer Rundfunksendung
den Weg durch den Äther. Rundfunk-Historiker Christian HANDWERCK blickte
für TA zurück. Die Besprechungsstellen hatten mit den modernen Studios von heute wenig gemein. Eine entwickelte Studiotechnik gab es noch nicht. Der Raum, in dem das Mikrofon stand, wurde mit Stoffbahnen und Papier schalldicht isoliert. In der Mitte stand ein Tisch, auf welchem sich das Mikrofon befand. Manchmal gab es noch einen Plattenspieler zum Abspielen industriell gefertigter Schallplatten. Die Sendungen verliefen alle live. Technisch gesehen wurde aus Weimar auch nicht gesendet. Von der Besprechungsstelle liefen die Leitungen der Reichspost in den Verstärkerraum des Leipziger Messeamtes. Von dort aus ging es auf den Sender. Ein technischer Sendebetrieb erfolgte von Thüringer Boden aus erst 1945 mit Neugründung des Rundfunks, von der Sendestation in Belvedere. In dieser ersten Sendung vor 80 Jahren passierte auch nur eine kleinere Panne. Diese bremste die Weimarer Rundfunkpioniere nicht in ihrer Begeisterung. In der Zeitung konnte später gelesen werden, dass "die Durchgabe von Glück begünstigt" war. In Weimar folgten noch weitere Besprechungsstellen. So z.B. im DNT. Dadurch kamen Übertragungen von Opern- und Schauspielaufführungen hinzu. Es folgten Besprechungsstellen in Erfurt und Jena. Bis zur Gleichschaltung des Rundfunks 1933 gab es Thüringer Akzente im Programm der MIRAG. Thüringer Allgemeine 24.01.2005 |